Auch die Kieler wechselten nach Kronshagen – Nach der Pandemie fehlen freiwillige Helfer Kiel. Der Seniorenkarneval in Kiel stand dieses Jahr gleich vor mehreren Herausforderungen. Weil die Veranstaltung in der Wunderino-Arena in diesem Jahr wegen schwacher Resonanz ausgefallen ist, war die Kronshagener Feier am Sonntag im dortigen Bürgerhaus der einzige Seniorenkarneval der Session 2022/23 in Kiel und Umgebung. Jan-Holger Brandt leitete als im vergangenen Mai neu gewählter Präsident des Elfenrats der Poggendörper den Karneval zum ersten Mal. Und auch die Nachwehen von Corona waren gerade bei der Vorbereitung des Nachmittags deutlich zu spüren.
„Die Organisation war dieses Jahr eine besondere Herausforderung“, sagte Ulrich Wöhlert, Vizepräsident und ehemaliger Präsident des Elfenrats. „Durch die zwei Corona-Jahre sind uns viele helfende Hände verlorengegangen.“ Es fehle an Nachwuchs. Dennoch: Mit dem Verlauf der Feierlichkeiten, die gemeinsam vom Rhenania Carneval Club (RCC), dem Poggendörper Elferrat und der Gemeinde Kronshagen organisiert wurden, waren er und Brandt am Ende mehr als zufrieden. Kinderprinzessin ruft zur Spende für Kieler Tiere auf
Vor rund 60 zahlenden und bestens gelaunten Gästen führten die verschiedenen Jugendgarden vom Rhenania Carneval Club und vom Poggendörper Elferrat ihre Tänze auf, für die sie ein halbes Jahr lang trainiert hatten. Bürgermeister Ingo Sander und Bernd Carstensen, der Bürgervorsteher der Gemeinde, begrüßten die Gäste, Jan-Holger Brandt und Jörg Adolph, Präsident vom RCC führten durch den Abend. Höhepunkt war der Empfang der Kinderprinzessin Nora I. Die Achtjährige ist für diese Session Prinzessin aller Karnevalisten in Kiel und Umgebung. Mitsamt Gefolge zog sie auf die Bühne, ließ ihre Garde tanzen und rief fröhlich reimend zur Spende für das Tierheim Uhlenkrog auf, dem diesjährigen Spendenziel des KarnevalKomitees. Mit dem Spendenbeutel schritt Ihre Niedlichkeit persönlich durch die Reihen der Gäste.
Ex-Elfenpräsident Ulrich Wöhlert lobte am Rande der Veranstaltung die Arbeit seines Nachfolgers. „Man muss den Karneval leben, damit man ihn überzeugend rüberbringt“, so Wöhlert. „Und Jan-Holger Brandt hat sich fantastisch in seine neue Rolle eingelebt.“ „Als Gast war ich ja schon oft dabei“, so der neue Präsident, „aber oben auf der Bühne zu stehen, das ist schon noch einmal emotionaler. Man hat eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge und kann wunderbar sehen, mit welcher Freude die Garden einmarschieren. Wenn Sie dieses Strahlen von der Bühne aus sehen, ist das schon sehr schön.“ Poggenball einen Abend zuvor ausverkauft Der Sonntagnachmittag war nicht Brandts erster Auftritt in leitender Position. Bereits am Abend zuvor stand er dem diesjährigen Poggenball, ebenfalls im Bürgerhaus in Kronshagen, vor. Auch zu diesem hatte der Elferrat der Poggendörper nach langer Corona-Pause wieder eingeladen.
Rund 160 zahlende Gäste sorgten für einen ausverkauften Abend.
Neben Vertretern der Stadt Kiel und der Gemeinde Kronshagen sowie der Kinderprinzessin gab es auch hier karnevalistischen Tanzsport zu sehen.
Außerdem wurde Ulrich Wöhlert mit dem Verdienstorden in Gold mit Brillanten des Deutschen Karnevalsbundes (BDK) ausgezeichnet. Den höchsten zu vergebenden Orden erhielt er für über 40 Jahre Engagement im Präsidium und insgesamt 44 Jahre Tätigkeit im Karneval. „Nach Corona war der Abend etwas, womit wir wirklich zufrieden sein konnten“, so Wöhlert zum Poggenball. „Die Leute waren zwar teilweise immer noch etwas zurückhaltend. Trotzdem war eine super Stimmung: Bis 2 Uhr morgens wurde durchgetanzt!“
Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 06.02.2023, Seite 30